Tag 10 / Day 10

Wow. Das ist, mal wieder, das Wort, das den heutigen Tag am besten beschreibt. Heute ging es rauf auf den Pikes Peak. Pikes Peak ist 4.301 m (14.110 Fuß) hoch und gehört somit zu den Fourteeners (alle Berge, die mind. 14.000 Fuß hoch sind. Er wurde im 19. Jahrhundert auf einer Forschungsreise nach Colorado entdeckt und bestiegen. In den 1960ern wurde der Pikes Peak zum National Historic Landmark ernannt und in das National Register of Historic Places aufgenommen.
Seit 1916 wird jedes Jahr der sog. Pikes Peak International Hill Climb oder auch "Race to the clouds" durchgeführt. Hier rasen Motorsportler die 19,99 km (12,42 Meilen) Piste mit 156 Kurven rauf. Anfangs Schotter und seit 2011 auf Asphalt. 2021 wurde dann auf dem Gipfel ein Visitor Center errichtet und die Besucher können mit ihrem eigenen Auto den Berg rauf und natürlich auch wieder runter fahren. Vorsicht ist hier allzeit geboten, da an den meisten Stellen keine Leitplanken oder ähnliches sind. Das Runterfahren ist besonders spannend, da das Gefälle zum Teil sehr stark ist. Man wird beim Einfahren zum Berg schon vorgewarnt, dass man seine Bremsen nicht verheizen soll. Aber letztendlich, wenn man das Ganze ruhig angeht und seinen Kopf etwas einschaltet, ist das alles ohne Probleme zu machen.
Woran ich aber nicht gedacht habe bzw. unterschätzt habe, es ist verdammt kalt da oben. Heute ist es eigentlich recht warm. Sonne ohne Wolken. Kurz vor dem Gipfel habe ich schon Eis rechts und links liegen sehen. Oben angekommen hat dann mein Thermometer 29°F angezeigt, was umgerechnet gute -2°C waren. Was an sich auf Grund der Sonne nicht so schlimm gewesen wäre, wäre da nicht der höllische Wind gewesen. Teilweise musste ich aufpassen, dass mir mein Handy nicht aus der Hand geweht wird. Aber es war unbeschreiblich toll. Dieser Ausblick von über 4 km Höhe. Atemberaubend. Dennoch hat mir die Höhe schon etwas zu schaffen gemacht. Man wird da sehrt schnell sehr kurzatmig.
Auf dem Weg nach unten habe ich, zum einen um noch ein paar Aussichtspunkte zu genießen und zum anderen um die Bremsen zu schonen, noch ein paar Mal angehalten. Die gesamt Tour, rauffahren, umsehen, runterfahren, hat gute 2,5 Stunden gedauert. Am Fuße des Berges war ich dann auch auf einmal am Nordpol. Obwohl das Thermometer hier wieder gute 25°C abgezeigt hat. Hier gibt es nämlich einen kleinen Vergnügungsparks und Souvenirladen mit Weihanchtsthema. Leider heute geschlossen.
Auf dem Weg zurück zum Hotel habe ich dann noch im Garden of the Gods angehalten. Dies ist ein kostenloser Park alter roter Gesteinsformationen. Diese roten Steinformationen, die gehäuft in Colorado auftreten, sollen auch der Grund für den Namen des Staates sein. In diesem Park kann man einige Wanderwege entlang laufen und sich die Felsformationen aus den verschiedensten Blickwinkeln anschauen. Sieht echt beeindruckend aus. Richtung Ausgfahrt kommt man dann noch am Balanced Rock vorbei. Natürlich darf ein Visitor Center nicht fehlen und ein riesiger Souvenirladen. Manche Dinge hier sind preislich ganz ok. Aber andere widerum.... Pullover für $70, die nicht mal wirklich schön aussehen oder auch der bekannte Fudge (so eine Art großes Karamellbonbon in verschiedenen Geschmacksrichtungen, so groß wie ein normaler Brownie) mit über $6 das Stück. Aber kostenlose Probestücke von Popcorn mit Bacongeschmack.
Aber das soll ja nicht die Hauptattraktion hier sein.
Zum Glück hat das Wetter heute super mitgespielt. Wenn ich mir überlege bei Regen den Pikes Peak rauf und runter... Wieder mal ein toller Tag.
Morgen geht es dann in einem Tagesausflug Richtung Denver ins Wings over the Rockies Museum.